Von der Idee zur leistungsfähigen Produktionsstätte: Warum Werksplanung heute strategischer denn je ist
In diesem Beitrag beleuchten wir, wie moderne Werksplanung Unternehmen dabei unterstützt, Produktionsstandorte effizient, wirtschaftlich und nachhaltig zu gestalten. Wir erklären die Phasen eines erfolgreichen Planungsprozesses – von der Zieldefinition über Struktur- und Layoutplanung bis hin zur Realisierung und Inbetriebnahme.
Darüber hinaus analysieren wir zentrale Erfolgsfaktoren und wirtschaftliche Aspekte, zeigen aktuelle Trends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf und geben praxisnahe Empfehlungen zur Umsetzung. Egal ob Neubau, Erweiterung oder Reorganisation – eine vorausschauende Werksplanung ist heute entscheidend, um Produktionsprozesse resilient, skalierbar und zukunftsfähig auszurichten.
Was ist die Werksplanung?
Werksplanung ist ein integrativer, strukturierter Planungsprozess zur Entwicklung, Optimierung und Gestaltung industrieller oder handwerklicher Produktionsstandorte. Ziel ist es, sämtliche Bestandteile eines Werkes – darunter Gebäude, Maschinen, Anlagen, Materialflüsse, Arbeitsplätze und die IT-Infrastruktur – so aufeinander abzustimmen, dass sie eine effiziente, flexible und wirtschaftlich zukunftsfähige Gesamtstruktur bilden. Im Unterschied zur reinen Bauplanung umfasst die Werksplanung nicht nur architektonische Aspekte, sondern auch die strategische und operative Ausrichtung von Produktions- und Logistikprozessen. Dabei werden technische Machbarkeit, wirtschaftliche Effizienz, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Rahmenbedingungen gleichermaßen berücksichtigt. Ob beim Neubau, der Erweiterung oder der Restrukturierung bestehender Standorte – eine fundierte Werksplanung schafft die Grundlage für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist essenziell, um Unternehmen angesichts verkürzter Produktlebenszyklen, volatiler Märkte und steigender Anforderungen an Ressourcen- und Prozesseffizienz zukunftssicher aufzustellen.
Warum ist die Werksplanung wichtig?
Eine fundierte Werksplanung ist essenziell, um Produktionsstandorte effizient, wirtschaftlich und anpassungsfähig zu gestalten. Angesichts global vernetzter Lieferketten, wachsender Produktkomplexität und steigender Kundenerwartungen gewinnt die strukturierte Planung von Fabriken, Anlagen und Prozessen zunehmend an Bedeutung. Sie bildet die Basis für reibungslose Abläufe, kurze Durchlaufzeiten und eine optimale Nutzung von Flächen, Ressourcen und Energie – von der Gebäudestruktur über den Maschinenpark bis hin zur internen Logistik. Fehlt eine ganzheitliche und zukunftsorientierte Planung, resultieren häufig ineffiziente Prozesse, unnötig hohe Betriebskosten und kostenintensive Umbaumaßnahmen im laufenden Betrieb. Demgegenüber eröffnet eine moderne Werksplanung erhebliche Potenziale: Sie unterstützt die Umsetzung nachhaltiger Produktionskonzepte, schafft die Voraussetzungen für digitale Vernetzung und ermöglicht flexible Layouts, die sich rasch an veränderte Marktbedingungen anpassen lassen. Fazit: Eine strategisch durchdachte Werksplanung ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil – sie ist Voraussetzung, um langfristig effizient, wandlungsfähig und nachhaltig produzieren zu können. Nur wer sorgfältig und vorausschauend in Werksplanungen investiert, sichert die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens.
Ebenso essentiell ist die interne Vorarbeit und Begleitung der Planung. Hierzu braucht es sowohl Produktionserfahrung wie auch Expertise in Werksprojekten und ausreichende Kapazitäten.
Was sind die Phasen der Werksplanung?
Die Werksplanung ist ein strukturierter, mehrstufiger Prozess, der weit über das Zeichnen von Hallenlayouts hinausgeht. Ziel ist es, ein effizientes, anpassungsfähiges und zukunftsorientiertes Produktionsumfeld zu gestalten, das betriebswirtschaftlichen, technologischen und logistischen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird. Ein Leitfaden kann die VDI-Richtlinie 5200, die einen praxisbewährten Rahmen bietet, aufzeigen.
- Grundlagen und Zielplanung
Den Auftakt bildet die Zielplanung. In dieser Phase werden die strategischen Leitplanken des Projekts definiert – etwa die Erhöhung der Produktionskapazität, die Verbesserung von Effizienzkennzahlen oder eine Standortverlagerung. Ergänzend erfolgt eine fundierte Analyse der bestehenden Prozesse, Strukturen und betrieblichen Rahmenbedingungen, um fundierte Entscheidungen auf einer belastbaren Ausgangsbasis treffen zu können. - Strukturplanung
Im nächsten Schritt wird die funktionale Struktur des Werks entwickelt. Dazu zählen die Definition von Produktions-, Logistik- und Verwaltungsbereichen sowie die Gestaltung übergeordneter Prozesszusammenhänge. Ziel ist es, ein robustes und skalierbares Gerüst für die nachfolgenden Planungsstufen zu schaffen. - Layoutplanung
Auf Basis der Strukturplanung werden konkrete Werkslayouts erstellt und verglichen. Dabei werden Maschinen, Lagerzonen, Verkehrswege und Arbeitsplätze so angeordnet, dass ein optimaler Material- und Personenfluss gewährleistet ist. Effizienz, Sicherheit und Flexibilität stehen im Fokus dieser Phase. Aber auch die Machbarkeit unter den Rahmenbedingungen wird untersucht und optimiert. - Detailplanung
In der Detailplanung erfolgt die präzise Ausarbeitung sämtlicher Elemente des Layouts. Dazu gehören unter anderem die technische Ausstattung, Medienversorgung, Arbeitsplatzgestaltung sowie die Integration von IT- und Automatisierungssystemen. Gleichzeitig werden Aspekte wie Arbeitssicherheit, Ergonomie und Wartungsfreundlichkeit berücksichtigt. Gerade hier müssen die Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis einfließen, um später nicht korrigieren zu müssen. - Realisierung
Die Umsetzung der Planung beinhaltet die Bauaktivitäten sowie die Installation der technischen Infrastruktur. Ein stringentes Projektmanagement ist in dieser Phase entscheidend, um Termine und Budgets zuverlässig einzuhalten und Schnittstellen reibungslos zu koordinieren. Parallel läuft häufig ein Umzugsprojekt zum Transfer der Produktion, das ebenfalls Expertise und ausgeprägte Ressourcen absorbiert. - Inbetriebnahme, Umzug und Anlauf
Mit der Inbetriebnahme beginnt der operative Betrieb.
Diese Phase umfasst Transfers, Tests, Mitarbeiterschulungen, Anlaufmanagement und die Feinabstimmung der Prozesse im realen Produktionsumfeld. Eine enge Betreuung durch das Projektteam ist essenziell, um einen störungsfreien Start und eine schnelle Erreichung der Zielkennzahlen sicherzustellen. In dieser Phase sind alle Beteiligten intensiv gefordert.
Was sind die Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Werksplanung?
Die effiziente und zukunftsfähige Gestaltung eines Produktionsstandorts erfordert eine solide Grundlagenermittlung und systematische Berücksichtigung aller zentralen Einflussfaktoren bereits in der frühen Planungsphase. Nur durch eine ganzheitliche Analyse und die abgestimmte Integration technischer, wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Anforderungen lässt sich ein leistungsfähiges Werk realisieren.
Als erstes sollten die Rahmensetzungen für das Projekt sehr kritisch hinterfragt werden. Frühzeitige Festlegungen auf Grundstücke, vorzeitige Standortentscheidungen, unüberlegtes Produktportfolio, Verlagerungskonsequenzen, etc. können erhebliche Korrekturschleifen bis zum Scheitern des Projektes bedingen.
Ein maßgeblicher Ausgangspunkt ist die Produktionsstrategie und -technologie des Unternehmens in Kombination mit den zukünftigen Produkten. Die gewählte Fertigungsart – ob Einzel-, Serien- oder Massenproduktion – bestimmt maßgeblich die Anforderungen an Flächen, Layouts und Automatisierungslösungen. Daraus ergeben sich unmittelbare Implikationen für Materialflüsse, die so gestaltet werden sollten, dass Durchlaufzeiten minimiert, Bestände reduziert und Prozesse logisch angeordnet werden. Dies verbessert die Produktivität und senkt Betriebskosten nachhaltig.
Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist die Infrastruktur. Dazu zählen neben der internen Erschließung auch externe Anbindungen an Verkehrswege, Energie- und Datenversorgung sowie logistische Schnittstellen zu Lieferanten und Kunden. Die Planungsgrundlage muss zudem ausreichend Flexibilität bieten, um auf zukünftige Marktanforderungen, technologische Entwicklungen oder Kapazitätserweiterungen wirtschaftlich reagieren zu können.
Nachhaltigkeitsaspekte nehmen in der Werksplanung einen zunehmend hohen Stellenwert ein. Energieeffiziente Gebäude- und Anlagentechnik, ressourcenschonende Materialien sowie die Einhaltung regulatorischer Umweltstandards beeinflussen nicht nur Investitionsentscheidungen, sondern tragen auch zur gesellschaftlichen Akzeptanz und langfristigen Wirtschaftlichkeit bei.
Nicht zuletzt ist der Faktor Mensch integraler Bestandteil moderner Werksplanung. Ergonomische Arbeitsplätze, hohe Sicherheitsstandards, effiziente Kommunikationswege und eine attraktive Arbeitsumgebung wirken sich direkt auf Motivation, Gesundheit und Produktivität der Mitarbeitenden aus.
Eine erfolgreiche Werksplanung verbindet somit strategisches Denken mit operativer Umsetzbarkeit – faktenbasiert, praxisorientiert und zukunftssicher. Hierzu braucht es erfahrene Ressourcen intern wie extern.
Was ist unter dem wirtschaftlichen Aspekt zu beachten?
- Kosten steuern, Zukunft sichern
Die Werksplanung ist nicht nur eine technische, sondern in erster Linie eine wirtschaftlich strategische Aufgabe. Jede Entscheidung – vom Standort über das Produktionslayout bis hin zur technischen Ausstattung – beeinflusst unmittelbar die Kostenstruktur, Produktivität und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Eine fundierte wirtschaftliche Bewertung während der Planungsphase ist daher unerlässlich, um Investitionen abzusichern und den Betrieb nachhaltig rentabel zu gestalten.
- TCO-Optimierung als wirtschaftlicher Schlüssel
Ein zentrales Ziel in der Werksplanung ist die gezielte Steuerung der Total Cost of Ownership (TCO). Hierbei wird nicht nur auf die einmaligen Investitionskosten (CAPEX) geachtet – etwa für Grundstücke, Bau, Maschinen und Infrastruktur –, sondern auch auf die langfristigen Betriebs-, Wartungs- und Energiekosten (OPEX). Studien zeigen, dass gerade die Betriebskosten über den Lebenszyklus eines Werks oft den größten Anteil der Gesamtkosten ausmachen.
- Effiziente Prozesse und Abläufe
Entscheidungen zugunsten effizienter Materialflüsse, kurzer Wege, automatisierter Prozesse sowie energie- und wartungsoptimierter Gebäudestrukturen zahlen sich langfristig aus. Bereits geringe Effizienzgewinne pro Tag können sich über Jahre zu beträchtlichen Kostenvorteilen summieren. Entsprechend wichtig ist es, diese Faktoren frühzeitig in die Planung einzubeziehen.
- Wirtschaftlichkeit durch Flexibilität und Skalierbarkeit
Ein modernes Werk muss mehr können als nur kostengünstig produzieren – es muss auf Marktentwicklungen reagieren können. Flexibilität und Skalierbarkeit sind heute wirtschaftlich entscheidende Eigenschaften. Ob schwankende Nachfrage, neue Produktlinien oder technologische Weiterentwicklungen: Werksstrukturen, die sich modular erweitern oder anpassen lassen, senken Anpassungskosten und reduzieren das wirtschaftliche Risiko.
- Der Return on Investment (ROI)
ROI ist dabei ein zentraler Maßstab zur Bewertung unterschiedlicher Planungsalternativen. Investitionen in flexible Infrastrukturen, die höhere Anfangskosten verursachen, können sich mittel- bis langfristig als wirtschaftlich deutlich sinnvoller erweisen als kurzfristig optimierte, aber unflexible Lösungen.
- Wirtschaftlich planen mit belastbaren Entscheidungsgrundlagen
Wirtschaftlich fundierte Werksplanung bedeutet, Entscheidungen auf Basis belastbarer Daten und Szenarien zu treffen. Dafür sind verschiedene Instrumente im Einsatz, darunter:- Kosten-Nutzen-Analysen, um verschiedene Varianten vergleichbar zu machen
- Szenarioanalysen, um wirtschaftliche Auswirkungen bei unterschiedlichen Marktbedingungen zu bewerten
- Lebenszykluskostenanalysen (LCC), um Kostentreiber frühzeitig zu erkennen
- Cashflow- und Break-even-Betrachtungen, zur Sicherstellung der Kapitalplanung und Rentabilität
- Die Kombination aus betriebswirtschaftlichem Know-how und modernen Planungstools – etwa 3D-Simulationen, BIM oder digitale Zwillinge – ermöglicht es, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge greifbar zu machen und faktenbasiert zu steuern.
Wirtschaftlicher Erfolg beginnt mit durchdachter Werksplanung
Wer Werksplanung vorausschauend, flexibel und wirtschaftlich gestaltet, schafft nicht nur eine stabile Grundlage für den Produktionsbetrieb, sondern stärkt das gesamte Geschäftsmodell. Eine wirtschaftlich ausgerichtete Planung reduziert Investitionsrisiken, verbessert die Ressourcennutzung und ermöglicht ein schnelles Reagieren auf Marktveränderungen. Damit wird Werksplanung zu einem zentralen Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit und der Einsatz erfahrener Ressourcen macht sich langfristig bezahlt.
Was sind die Trends und Herausforderungen?
Die Werksplanung steht heute vor einem tiefgreifenden Wandel. Technologischer Fortschritt, steigende Nachhaltigkeitsanforderungen und dynamische Marktbedingungen erfordern ein Umdenken in Planung und Umsetzung neuer Produktionsstandorte. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben möchten, müssen Trends frühzeitig erkennen und ihre Werksplanung entsprechend ausrichten.
- Digitalisierung als Effizienztreiber
Digitale Werkzeuge wie digitale Zwillinge, 3D-Simulationen und Building Information Modeling (BIM) sind heute zentrale Instrumente der modernen Werksplanung. Sie ermöglichen es, Planungsprozesse effizienter zu gestalten, Produktionslayouts realitätsnah zu simulieren und potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren. Durch die Integration von IoT, Automatisierung und Datenanalytik wird die Grundlage für intelligente, selbstoptimierende Produktionssysteme – sogenannte Smart Factories – geschaffen. Voraussetzung dafür ist eine vorausschauende Planung der IT-Infrastruktur sowie die Einbindung skalierbarer, vernetzter Systeme.
- Nachhaltigkeit als Planungsanforderung
Gesetzliche Vorgaben, ESG-Kriterien und steigende Energiekosten machen Nachhaltigkeit zu einem zentralen Planungskriterium. Energieeffiziente Gebäudekonzepte, der Einsatz regenerativer Energiequellen sowie die Reduzierung von Emissionen und Abfällen müssen integraler Bestandteil der Werksplanung sein. Unternehmen, die heute in nachhaltige Werkstrukturen investieren, sichern sich nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile – etwa durch Förderprogramme, Steuererleichterungen oder eine höhere Resilienz gegenüber Energiepreisschwankungen.
- Flexibilität für volatile Märkte
Marktzyklen verkürzen sich, Produktportfolios verändern sich schneller – die Konsequenz: Produktionsstätten müssen flexibel, modular und zukunftsfähig konzipiert werden. Adaptive Layouts, mobile Fertigungseinheiten und skalierbare Logistikkonzepte ermöglichen es, neue Anforderungen mit minimalem Aufwand zu integrieren. Damit wird Flexibilität zum strategischen Erfolgsfaktor in der Werksplanung.
Fachkräftemangel als strukturelles Risiko
Ein zunehmend kritischer Engpass ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften im Bereich der Industrieplanung. Gleichzeitig droht mit dem Ausscheiden erfahrener Planer und Werkleiter ein signifikanter Wissensverlust. Unternehmen sollten gezielt in Nachwuchsförderung, interne Weiterbildungsprogramme und digitale Wissensplattformen investieren, um Planungskompetenz dauerhaft zu sichern.
Komplexität durch Interdisziplinarität
Die moderne Werksplanung vereint unterschiedlichste Fachdisziplinen – von Architektur und Bauwesen über Maschinenbau und IT bis hin zu Umwelt- und Energiemanagement. Ein professionelles Schnittstellenmanagement ist essenziell, um Zeit- und Kostenrisiken zu minimieren. Agiles Projektmanagement, klare Verantwortlichkeiten und transparente Kommunikationsstrukturen unterstützen eine reibungslose Umsetzung und ermöglichen es, auch auf kurzfristige Änderungen flexibel zu reagieren.
Unsere Tipps & Tricks zur Werksplanung
Eine vorausschauende Werksplanung legt den Grundstein für wirtschaftlichen Erfolg und betriebliche Resilienz. Ob Neubau, Erweiterung oder Reorganisation: Der Planungsprozess muss technische Machbarkeit, wirtschaftliche Effizienz und strategische Unternehmensziele gleichermaßen berücksichtigen. Für diesen Weg braucht es Erfahrung und Expertise, insbesondere auch auf der Unternehmensseite. Die folgenden Empfehlungen basieren auf bewährten Erfahrungen und aktuellen Entwicklungen in Industrie und Logistik.
- Ziele, Anforderungen und Rahmenbedingungen systematisch erfassen
Die Planung beginnt mit einer umfassenden Analyse der Ausgangssituation und Zielsetzung. Welche Produktionsmengen sind mittelfristig zu erwarten? Welche Flächenbedarfe ergeben sich daraus? Welche externen Vorgaben (z. B. Genehmigungen, ESG-Richtlinien) sind zu berücksichtigen? Empfehlung: Dokumentieren Sie nicht nur alle funktionalen Anforderungen frühzeitig, sondern auch alle Rahmenbedingungen, die einen Einfluss haben können. Erstellen Sie ein Lastenheft, ies schafft Klarheit und reduziert spätere Änderungsaufwände.
- Materialflüsse als Leitstruktur der Werksplanung
Ein effizienter Materialfluss reduziert Durchlaufzeiten, senkt Lagerkosten und verbessert die Liefertreue. Die Gestaltung von Produktions- und Logistikflächen sollte daher auf eine klare, unterbrechungsfreie Prozesskette ausgerichtet sein – von der Anlieferung bis zur Auslieferung. Praxis-Tipp: Nutzen Sie digitale Tools für Wertstromanalysen und Layoutsimulationen. So lassen sich Schwachstellen und Optimierungspotenziale frühzeitig erkennen.
- Flexible Strukturen für zukünftige Anpassungen einplanen
Markt- und Technologieschwankungen erfordern anpassungsfähige Produktionsstrukturen. Modulbauweisen, skalierbare Versorgungssysteme und Reserveflächen ermöglichen Erweiterungen ohne kostenintensive Umbauten. Empfehlung: Planen Sie Erweiterungsszenarien bereits in der Entwurfsphase als Optionen mit ein. Dies erhöht die Zukunftsfähigkeit und reduziert Investitionsrisiken.
- Ergonomie, Sicherheit und Arbeitsqualität integrieren
Produktive Arbeitsplätze entstehen dort, wo Ergonomie, Sicherheit und Effizienz miteinander verbunden sind. Die Gestaltung von Arbeitsbereichen muss daher arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse und gesetzliche Vorschriften berücksichtigen. Praxis-Tipp: Binden Sie frühzeitig Fachkräfte aus Produktion, Arbeitssicherheit und HR in den Planungsprozess ein. Rückmeldungen aus dem Shopfloor liefern wertvolle Impulse für die Gestaltung.
- Digitale Infrastruktur konsequent mitdenken
Industrie 4.0-Anwendungen wie automatisierte Materialflüsse, Echtzeitdatenanalyse und Predictive Maintenance benötigen eine zuverlässige digitale Infrastruktur. Netzwerkplanung, Sensorintegration und IT-Sicherheit sind integraler Bestandteil moderner Werksplanung. Empfehlung: Definieren Sie digitale Anforderungen parallel zur physischen Layoutplanung. Ein IT/OT-Abgleich verhindert spätere Systembrüche.
- Nachhaltigkeit als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor
Energieeffizienz, Ressourcenschonung und CO₂-Reduktion sind nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern zunehmend auch Wettbewerbsvorteile. Gebäudehülle, Anlagenwahl und Medienversorgung sollten unter Nachhaltigkeitsaspekten optimiert werden. Praxis-Tipp: Prüfen Sie Fördermöglichkeiten für energieeffiziente Bau- und Produktionsmaßnahmen. Ein ganzheitliches Energiekonzept zahlt sich langfristig aus.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Effiziente Werksplanung erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche: Produktion, Logistik, IT, Instandhaltung, HR, Einkauf und externe Planungsbüros. Die Koordination dieser Schnittstellen entscheidet über Qualität und Termintreue. Empfehlung: Etablieren Sie ein zentrales Projektmanagement mit klaren Verantwortlichkeiten, regelmäßigen Abstimmungen und digital gestützter Kollaboration (z. B. BIM oder Projektplattformen). Fazit: Strukturiert planen, realistisch umsetzen, flexibel bleiben Eine professionelle Werksplanung verbindet strategische Weitsicht mit operativer Umsetzbarkeit. Wer heute die richtigen Grundlagen legt – digital, nachhaltig und anpassungsfähig –, schafft Produktionsstrukturen, die auch morgen wettbewerbsfähig sind.
- Das Projektsetup und -team, Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung
Viele Unternehmen stehen nur in großen Abständen vor einer Werksplanungsaufgabe. Es fehlt an Erfahrungen, Expertise und Sensibilität für die jeweils kritischen Aspekte. Hier ist es entscheidend, sich frühzeitig Expertise für den gesamten Prozess von Idee bis Umzug, von Planung bis Hochlauf an Bord zu holen. Jedes Unternehmen braucht einen erfahrenen Koordinator, der die Brücken zwischen betrieblicher Realität, gewünschter Zukunft, wirtschaftlicher Machbarkeit und den Planern und Baufirmen auf den anderen Seiten schlägt. Unser Tipp: Erarbeiten Sie am Anfang ein Projekt-Setup zusammen mit einem erfahrenen Berater, der die betriebliche Seite genauso wie die Bauprojekt Seite intensiv kennt.
Zusammenfassend
Die Werksplanung ist ein zentraler Hebel für die Zukunftsfähigkeit industrieller Produktionsstandorte. Durch den strukturierten, interdisziplinären Planungsansatz lassen sich Prozesse, Ressourcen und Infrastrukturen optimal aufeinander abstimmen und auf zukünftige Anforderungen vorbereiten. Insbesondere in Zeiten steigender Komplexität, volatiler Märkte und wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen gewinnt eine vorausschauende und wirtschaftlich fundierte Werksplanung an strategischer Bedeutung.
Moderne Werkstrukturen entstehen nicht zufällig, sondern durch methodisches Vorgehen, digitale Werkzeuge, klare Zielbilder und erfahrene Projektführung. Unternehmen, die Werksplanung als ganzheitlichen Gestaltungsprozess verstehen und aktiv steuern, schaffen die Basis für Effizienz, Flexibilität und Wettbewerbsstärke – heute und morgen.
Seit mehr als 34 Jahren bin ich in allen Bereichen der Werksplanung, Produktion und Logistik zu Hause. Nach dem Studium in Darmstadt und dem Karriereeinstieg als Planungsingenieur in Logistik und Werkneubau, folgten mehrere Führungspositionen als Produktionsleiter und Director Operations bei Mittelständlern und internationalen Firmen. In diesen Rollen wurden verschiedenste Werke in Deutschland, Indien und weiteren Ländern geplant, realisiert, verändert und optimiert. Produktionen wurden erfolgreich verlagert.
Aus diesen Erfahrungen, verbunden mit den Werten der Exzellenz und Unabhängigkeit, unterstützt ZUKUNFT l WERK auch ihr Projekt.